Liebe Leserin, lieber Leser,

so vielfältig die Chancen, so groß sind die Herausforderungen für ein gutes Aufwachsen mit digitalen Medien. Die jüngsten Fälle von Cybermobbing, demütigenden Videos und Gewaltdarstellungen unter Jugendlichen rütteln auf. Und selbst die Debatten darüber werden auf Social Media Plattformen häufig durch Algorithmen manipuliert, die polarisieren. Oft werden Persönlichkeitsrechte verletzt, und Hass und Hetze bringen auch junge Menschen zum Schweigen.

Wenn jedoch die Meinungsfreiheit im digitalen Raum derart bedroht wird, ist das ein Angriff auf die Demokratie insgesamt. Politik, Eltern, Erziehende und die Digitalwirtschaft müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen. Sie müssen gemeinsam Lösungen finden.

Der Digital Services Act nimmt digitale Plattformen in die Pflicht. Und er hebt den Ansatz der Anbietervorsorge auf eine europäische Ebene, der sich bereits im novellierten Jugendschutzgesetz findet. Damit sollen in ganz Europa junge Menschen vor Interaktionsrisiken wie Cybermobbing, Cybergrooming, Hass-Kriminalität oder Kostenfallen geschützt werden.

Die FSM ist seit einem Vierteljahrhundert eine wichtige Säule dafür, dass die Digitalwirtschaft Verantwortung übernimmt. Sie trägt dazu bei, Entwicklungen vorausschauend zu erkennen, Leitlinien zu entwickeln und Unterstützung zu geben. Sie unterstützt ihre Mitglieder engagiert und fachkundig dabei, die gesetzlichen Regeln einzuhalten und Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Auch mit dem Projekt „weitklick“, in dem das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gerne Beiratsmitglied ist, entwickelt die FSM wichtige Materialien für die pädagogische Praxis zum Umgang mit Hass im Netz und Desinformation. Mit ihrer Beschwerdestelle trägt sie außerdem zum kontinuierlichen Monitoring von Risiken bei. Und über die fundierten Ergebnisse des Jugendmedienschutzindex stellt die FSM eine wichtige Datengrundlage dafür bereit, den sich stetig wandelnden Umgang von Kindern, Jugendlichen und Eltern mit Online-Risiken besser zu verstehen.

Ich danke Ihnen von Herzen für die gute Zusammenarbeit.

Mit freundlichen Grüßen

Lisa Paus MdB
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

 

Portraitfotos von Gabriele Schmeichel und Martin Drechsler

Jugendmedienschutz
aktiv gestalten

Gabriele Schmeichel und Martin Drechsler

Ein Viertel Jahrhundert FSM

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