Vieles hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie verändert. Schule, Arbeit und auch unser Alltag finden vermehrt digital statt, und besonders für Kinder und Jugendliche haben Messenger-Kommunikation, Videotelefonie, Onlinespiele und Streaming an Bedeutung gewonnen. Eine Herausforderung für Eltern, den Familienalltag und die Medienerziehung.

Neben gesetzlichen Regelungen und technischen Schutzmöglichkeiten spielt die Elternverantwortung im Jugendmedienschutz eine zentrale Rolle. Und dabei zeigte die Pandemie einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Eltern ihre Verantwortung für den Schutz ihrer Kinder wahrnehmen und die Mediennutzung ihrer Kinder verfolgen und begleiten.

Dabei ist keine Familie wie die andere, jedes Kind und jede Familie ist individuell. Es gilt, eine gute Balance zwischen Schutz- und Erziehungsauftrag zu finden und Heranwachsende gleichzeitig an der Onlinewelt teilhaben zu lassen, ihnen die Möglichkeit zu geben, sie aktiv und kreativ mitgestalten zu können.

Wir begegnen Eltern und ihrer individuellen Situation auf Augenhöhe und nicht belehrend – und möchten so einen Dialog in Familien rund um die Mediennutzung anregen.

Passende, bedürfnisorientierte und altersdifferenzierte Informationen und Beispiele finden Eltern dabei bei unserem Projekt Elternguide.online. Darin bieten wir seit dem letzten Jahr verstärkt virtuelle Elternabende an, in denen wir regelmäßig über aktuelle Onlinephänomene aufklären. Gleichzeitig schaffen wir damit eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der Eltern ihre Fragen rund um die Medienerziehung stellen und sich mit anderen Eltern austauschen können.

Eltern in ihrer Verantwortung unterstützen

Unterstützung bei Fragen des erzieherischen Jugendmedienschutzes sollten Eltern und Erziehende aber auch von Plattformen bzw. Anbietern sowie Schulen und pädagogischen Fachkräften bekommen.

Es ist essentiell, dass Dienste, die von Kindern und Jugendlichen genutzt werden, auch Eltern ansprechen, aufklären und ihnen aufzeigen, wie sie ihre Kinder schützen und positiv begleiten können – gerade wenn Eltern diese Dienste selbst nicht gut kennen oder nutzen.
Die FSM berät und unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen darin ganz gezielt. So entstand zum Safer Internet Day 2021 aus der Zusammenarbeit zwischen TikTok und der FSM ein praktischer Leitfaden mit Tipps für Eltern und Erziehende.

IN DER ZUSAMMENARBEIT mit unseren Mitgliedsunternehmen unterstützen wir mit fachlicher und pädagogischer Expertise, um wie in diesem Leitfaden Informationen zielgruppengerecht aufzubereiten.

Seit 2021 stellt außerdem Google im Sicherheitscenter für Familien gemeinsam mit der FSM und anderen Jugendschutzorganisationen hilfreiche Materialien und Tipps für den Umgang mit Medien im Familienalltag bereit.

Mit einem neuen Förderprojekt bekam die FSM 2021 darüber hinaus die Möglichkeit, auch die medienpädagogische Elternarbeit zu stärken – in diesem Fall zum Schwerpunktthema Desinformation online. In einer Kooperation zwischen den Medienbildungsprojekten der FSM – Elternguide.online, Medien in die Schule und weitklick – und Expertinnen aus Schule, Journalismus, Wissenschaft und Elternarbeit entstand ein passgenaues Materialpaket für Lehr- und pädagogische Fachkräfte, um Eltern über Medienwelten Heranwachsender, Medien- und Meinungsbildung sowie Desinformation in der digitalisierten Welt aufzuklären.

Förderprojekt „Mit Fakten gegen Fakes – Digitale Medien-, Informations- und Nachrichtenkompetenz in der Elternarbeit vermitteln“

  • gefördert von der US Embassy Deutschland
  • Zielstellung: Materialpaket für Lehrende und pädagogische Fachkräfte, um Eltern für Fragen der Medien- und Nachrichtenkompetenz zu sensibilisieren

Interview

Eine Plattform speziell für Familien

Google Sicherheitscenter gibt Tipps für den Umgang mit Medien im Familienalltag

Die FSM kooperiert auf vielfältige Weise mit Unternehmen, die sich für den Online-Jugendschutz sowie die digitale Medienbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen engagieren. Gemeinsam entwickeln und realisieren wir neue Ideen. So z.B. auch seit 2021 das Google Sicherheitscenter für Familien.

Wir sprachen mit Lutz Mache, Public Policy and Government Relations Manager Google Deutschland.

Warum wurde das Sicherheitscenter für Familien ins Leben gerufen?
Mit dem Sicherheitscenter für Familien stellt Google hilfreiche Materialien bereit, die Familien bei der gemeinsamen Nutzung von Technologien unterstützen sollen. Dafür haben wir mit zahlreichen Expert:innen und pädagogischen Fachkräften zusammengearbeitet, um diese Ressource für Familien als zentrale Informationsseite zu unseren Produkten zu schaffen, aber auch Antworten auf allgemeine Fragen zur Mediennutzung von Familien bereitzustellen.

Warum ist die Zielgruppe der Eltern aus eurer Sicht so relevant?
Wir sehen uns als Unternehmen in der Verantwortung, mit unserer Arbeit zu der Sicherheit im Netz beizutragen und die Onlinesicherheit von Familien und Kindern ist dabei ein besonderer Schwerpunkt. Zudem haben wir durch unsere Forschung gelernt, dass auf Seiten der Familien und Eltern ein Bedürfnis nach Unterstützung besteht. Gemeinsam mit Partnern und mit Produkten wie Family Link und YouTube Kids sehen wir die Chance, das Internet für die Jüngsten sicherer zu machen und das Sicherheitscenter für Familien spielt hierbei als Informationsplattform eine große Rolle.

DANK DER ZUSAMMENARBEIT mit der FSM können im Sicherheitscenter eine umfangreiche Materialsammlung angeboten und unabhängige Stimmen und Meinungen von Fachkräften abgebildet werden.

Zu welchen konkreten Fragen finden Eltern bei euch Hilfe?
Das Sicherheitscenter für Familien unterteilt sich in die Themenbereiche „Jugendschutzeinstellungen“, „Onlinesicherheit und Digital Wellbeing“, „Spaß für die ganze Familie“ und „Lerntools“. Hier erhalten Eltern zum Beispiel Tipps für den Umgang mit Medien im Familienalltag, Hilfestellung, um digitale Grundregeln zu etablieren und Empfehlungen für Produkte, die beispielsweise beim Lernen unterstützen können. In allen Themenbereichen werden zahlreiche damit zusammenhängende Fragen thematisiert, beispielsweise rund um Mediennutzungszeiten oder positive Erfahrungen im Netz in den Mittelpunkt gestellt, wie das Entdecken von Kunst und Kultur im Internet.

Wie hat euch die Zusammenarbeit mit der FSM geholfen?
Dank der Zusammenarbeit mit der FSM und anderen Expert:innen können wir im Sicherheitscenter für Familien eine umfangreiche Materialsammlung anbieten und unabhängige Stimmen und Meinungen von Fachkräften abbilden. Diese fachliche und pädagogische Expertise von renommierten Partnern ist sehr wertvoll und sehen wir als wichtige Zusatzinformation zu den von uns bereitgestellten Informationen zu unseren Produkten und Diensten.

Welche konkreten Tipps und Hilfestellungen der FSM sind für das Familiencenter besonders wichtig und gewinnbringend?
Von der FSM sowie aus dem Projekt Elternguide.online konnten wir z.B. hilfreiche Materialien zu Jugendschutzprogrammen, aber auch Tipps, ab welchem Alter ein Smartphone für Kinder geeignet ist und welche Nutzungszeiten angemessen sind, integrieren. Im Themenbereich „Lerntools“ finden Eltern und Pädagog:innen dank der Materialien aus dem Projekt „Medien in die Schule“ Inspirationen und praktische Anleitungen zum Lehren und Lernen mit Apps oder zum Tüfteln und Gestalten mit digitalen Medien.

Sitzung an langen Tisch, Fokus auf Hände und Tischmikrophone

Modernen Jugendmedienschutz gemeinsam gestalten

Reform des Jugendschutzgesetzes des Bundes

Mädchen, das auf dem Tablet einen Film schaut; im Bett liegend

Jeder Hinweis zählt

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